Positive Stimmung auf der Jahres-Hauptversammlung von GWA

Um exakt 19.05 Uhr eröffnete Klaus Bönninghoff in seiner Funktion als erster Vorsitzender von Grün-Weiß Amisia Rheine die erste Jahres-Hauptversammlung in der noch jungen Geschichte des Fusionsvereins. Nur 63 Mitglieder fanden sich hierzu im Vereinsheim des Auto-Deters-Stadions ein. Hier hatten die Verantwortlichen mit einer deutlichen größeren Resonanz gerechnet, was der positiven Gesamtstimmung an dem Abend jedoch keinen Abbruch tat.

Zu Beginn der Veranstaltung wurde eine Schweigeminute eingelegt, um der verstorbenen Mitglieder zu gedenken. Im Anschluss blickte Bönninghoff dann noch einmal auf die Fusionsversammlung am 03.03.2020 und auf die darauffolgenden 18 Monate als Fusionsverein zurück. Diese standen praktisch vom ersten Tag an unter den Ein- und Auswirkungen der Corona-Pandemie, denn nur 13 Tage nach der erfolgreichen Fusionsversammlung legte der erste „Lock Down“ nicht nur das öffentliche, sondern auch das Vereinsleben lahm. Die ersten Vorstandssitzungen mussten aufgrund der Kontaktbeschränkungen online abgehalten werden, die Sportanlagen waren geschlossen und die laufende Saison 2019/2020 wurde abgebrochen und nach der 50 %-Regelung gewertet.

Trotz allem stellte man unter den Mitgliedern eine regelrechte Aufbruchstimmung fest. Viele Mitglieder, die zuvor in den jeweiligen Einzelvereinen keine Perspektive mehr sahen und entsprechend kein Interesse an ehrenamtlichen Tätigkeiten hatten, waren wieder an Bord jund packten bei Arbeitseinsätzen und anderen Gelegenheiten an. Die Wiedereröffnung der Gastronomie in unserem Vereinsheim wurde sehr gut angenommen und endlich konnte auch die neue Saison 2020/21 im September starten – bis Anfang November der zweite „Lock-Down“ notwendig wurde.

Bönninghoff bedankte sich nach seinem Rückblick auf die ersten 1 ½ Jahre noch einmal bei allen Mitgliedern, Helfern und Unterstützern, die unserem Verein auch in dieser schwierigen Zeit die Treue gehalten haben.

 

Danach ging es in der Agenda weiter zu den Berichten der Abteilungsleiter. Anstelle unseres sportlichen Leiters, Steve Ridder, der aus privaten Gründen (Steve wurde in dieser Woche Vater einer Tochter) nicht an der Versammlung teilnehmen konnte, verlas Klaus Bönninghoff den Abteilungsbericht.

Auch in diesem Bericht war rückblickend noch einmal die abgebrochene Saison 2019/20 Thema, denn daraus resultierend musste die erste schwere Entscheidung in sportlicher Sicht getroffen werden: die damalige I. Mannschaft von Grün-Weiß Rheine hatte sich durch den 2. Tabellenplatz in der Kreisliga B den Aufstieg gesichert. Somit hätten wir als Fusionsverein in unserer Premieren-Saison 2020/21 theoretisch sogar zwei Mannschaften für die Kreisliga A melden können. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschieden, auf den Aufstiegsplatz zu verzichten, da zum Meldezeitraum der Kader der II. Mannschaft keine A-Liga-Tauglichkeit besessen hätte.

So ging es mit vier Herren- und einer Frauen-Mannschaft in die erste Saison als Grün-Weiß Amisia Rheine. Besonders die I. und II. Mannschaft starteten fulminant in die Saison. Die Teams der Trainer Thorsten Schmidt in der Kreisliga A bzw. Tahir Mutisi in der Kreisliga B lagen nach sieben Spieltagen auf Aufstiegskurs – doch dann wurde die Saison Ende Oktober unterbrochen und im April schlussendlich sogar komplett annulliert.

Der Erfolg unserer I. Mannschaft wurde natürlich auch von anderen Vereinen registriert, so dass einige Spieler von Klassenhöheren Vereinen umworben wurden und uns zum Saisonende dann auch verlassen haben. Auf der Trainerposition hatte sich die sportliche Leitung entschieden, einen neuen Impuls setzen zu wollen, so dass die gesamte Mannschaft mit einem ziemlich veränderten Gesicht in die Saison 2021/22 gestartet ist.

Einen weitere Trainerwechsel gab  es lediglich in der IV. Herren-Mannschaft, wo das Trainer-Duo Karsten Jähnig und André Nawrath das Amt von Artur Papenheim übernommen haben. In den anderen Mannschaften herrscht weiterhin Kontinuität auf dem Trainerstuhl.

Jugend-Koordinator Thomas Bertels berichtete im Anschluss über die positiven Trends in der Jugendabteilung. Speziell diese Abteilung wurde von Anfang an mit hoher Priorität in den Fusionsgesprächen und auch nach erfolgter Fusion behandelt. Hier galt es, den Negativtrend der damaligen Jugend-Spielgemeinschaft zu stoppen, was auch im ersten Schritt gelang.

Ein neuer Jugend-Hauptvorstand, der sich neben Thomas Bertels aus Ann-Christin Kötting, Rasmus Hortmann und Markus Klapper zusammensetzt, haben in der Anfangszeit viel bewegt – und wurden auch hier brutal durch die Pandemie ausgebremst. Der Fokus wurde auf die unteren Altersgruppen gesetzt, um hier ein breites Fundament zu schaffen, auf das später aufgebaut werden kann.

Zu diesem Zweck fand - unter strengen Corona-Regeln - in den Osterferien ein 3-tägiges Trainings-Camp für Kinder bis 14 Jahre statt, für das man die „Fußballfabrik“, dessen Gründer der Schalker Euro-Fighter Ingo Anderbrügge ist, gewinnen konnte. 38 Kinder, aufgeteilt in vier Gruppen, nahmen an diesem Trainingslager teil.

In den Sommerferien folgte dann ein weiteres Highlight für die Nachwuchs-Kicker, denn „Bodo´s Fußballschule für Kids“ machte Anfang Juli Station im Schotthock. Dieser Trainingstag richtete sich ausschließlich an Kinder der Geburtsjahrgänge 2009 – 2012 und war ebenfalls ausgebucht.

Für die Saison 2021/22 ist ein sehr positiver Zulauf an Kinder zu vermelden, der zwischenzeitlich sogar zu Engpässen geführt hat, weil zu wenige Trainer und Betreuer zu Verfügung standen. Aus diesem Grund warb Bertels noch einmal eindringlich dafür, dass wir diesen positiven Trend des Zulaufs im Juniorenbereich nicht aufgrund fehlender Trainer einbremsen müssen.

In Abwesenheit von Geschäftsführer Stefan Schulze Diekhoff stellte Rainer Int Veld, Leiter der Finanzabteilung im Verein, dann den Kassenbericht für das Kalenderjahr 2020 vor. Ausgaben in Höhe von 104.694,04 € standen Gesamteinnahmen in Höhe von 148.050,31 € gegenüber. Dies ergibt ein positives Vereinsergebnis von 43.356,27 €. Der Kassenbericht wurde im Vorfeld durch Volker Eilers und Markus Klapper geprüft und für rechtmäßig befunden, so dass durch Eilers der Antrag auf Entlastung des Vorstands gestellt wurde, dem die Mitglieder einstimmig entsprachen.

Sowohl Int Veld als auch Bönninghoff warnten im Anschluss jedoch davor, sich von diesem positiven Ergebnis zu sehr blenden zu lassen. Bedingt durch die Pandemie hat es speziell für den Spielbetrieb im Kalenderjahr 2020  deutlich weniger Ausgaben gegeben. Zudem mussten Pandemiebedingt geplante Renovierungen bzw. Umbauten verschoben werden, so dass einige Ausgaben in das Kalenderjahr 2021 „gerutscht“ sind. Zudem wurden im Jahr 2020 durch den Landes-Sportbund Corona-Soforthilfen ausgezahlt, von denen eine im Jahr 2021 nach detaillierter Prüfung wieder zurückgezahlt werden muss, da kein Anspruch vorlag.

Nach den Abteilungsberichten kam es dann zum Tagesordnungspunkt Wahlen. Hier standen mit Ausnahme von Sebastian Albers (Leiter Organisation) und Rainer Int Veld (Leiter Finanzen) alle anderen Vorstandsmitglieder zur Wiederwahl.

Doch die bisher geleistete Arbeit des gesamten Vorstands wurde von den Mitgliedern mit einem eindeutigen Abstimmungsergebnis gewürdigt. Sowohl Klaus Bönninghoff als Vorsitzender (bis März 2023), Ralf Schneider als sein Stellvertreter (bis März 2024), Stefan Schulze Diekhoff als Geschäftsführer (bis März 2024) und Bernhard Grotholt als stellv. Geschäftsführer (bis März 2023), wurden einstimmig wiedergewählt.

Zudem wurde Steve Ridder, der bislang kommissarisch den Posten des sportlichen Leiters bekleidet hatte, mit einer Enthaltung nun auch offiziell bis März 2024 in dieses Amt gewählt. Thomas Bertels, der die Position als Jugend-Koordinator bislang ebenfalls nur kommissarisch ausübte, durfte sich hingegen wieder über ein einstimmiges Ergebnis freuen, wird die Position jedoch nur noch bis März 2022 bekleiden.

Als neuer Kassenprüfer wurde Markus „Pagel“ Kruse bis März 2023 gewählt.

Nachdem die Vorstandswahlen problemlos „über die Bühne“ gegangen waren, folgte als nächstes die Abstimmung über eine Satzungsänderung, die jedoch ebenfalls einstimmig angenommen wurde. In dieser Satzungsänderung ging es darum, dass event. erforderliche Mitgliederumlagen nur noch bis max. eines Jahresbeitrags beantragt werden können. Die bisherige Satzung sah die Möglichkeit vor, Umlagen bis zum dreifachen Mitgliedsbeitrag beantragen zu können.

Sebastian Albers hatte im nächsten Punkt „Anträge zur Tagesordnung durch die Mitglieder“ eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags um 1,00 € pro Quartal beantragt. Diesen Antrag argumentierte er speziell mit den steigenden Kosten für Gas & Strom, aber auch mit steigenden Instandhaltungskosten für die Sportanlagen. Auch diesem Antrag wurde einstimmig zugestimmt.

Ralf Schneider berichtete im Anschluss über bereits umgesetzte Projekte im Verein, aber auch über geplante Projekte. Zunächst konnte Schneider jedoch verkünden, dass die Stadt Rheine die vorzeitige Verlängerung des Pachtvertrages für die Sportanlage im Schotthock bis zum 31.12.2041 zugestimmt hat. Der Vertrag wird gerade erstellt und kann noch im Oktober unterschrieben werden. Diese Pachtverlängerung war eine wichtige Voraussetzung für die bevorstehenden Projekte, denn durch diese langfristige Verlängerung hat der Verein nun ein gewisses Grad an Planungssicherheit für die Investitionen in bevorstehenden, größere Projekte.

 

Als erstes berichtete Schneider dann von der Komplett-Renovierung der unteren Kabinen im Keller des Auto-Deters-Stadion. Neben einem neuen Anstrich und einer neuen Deckenvertäfelung erhielten auch die Duschräume neue Fliesen und neue Duschköpfe und – armaturen. Zusätzlich wurde die Beleuchtung auf energiesparende LED-Lampen umgestellt. Weiterhin wurde aus dem bisherigen Materialraum eine zusätzliche Kabine geschaffen, um vorübergehende Engpässe an Spiel- und Trainingstagen „abfedern“ zu können.

Seit ca. zwei Monaten befindet sich auf der Laufbahn des Hauptplatzes, hinter dem Tor zum Nebenplatz, ein „großer Sandkasten“. Hier wird gerade ein dauerhafter Beach-Soccer-Platz installiert, auf dem ab kommenden Sommer wieder regelmäßig das „Schotthock-Cabana“ ausgetragen werden soll. Ein Turnier für Freizeit-Fußballer, welches in der Vergangenheit sogar als Qualifikationsturnier für die Deutschen Meisterschaften der Freizeit-Beach-Soccer zählte. Dieses Turnier gehörte im Vorgängerverein Grün-Weiß Rheine zu einer wichtigen Einnahmequelle und soll sich auch zukünftig, gemeinsam mit dem Sommerturnier (Maika & Band-Cup), im Veranstaltungskalender unseres Vereins wiederfinden. Durch diese feste Installation des Beach-Soccer-Platz entfallen künftig die sonst jährlich entstandenen Kosten für den Auf- und Rückbau des Platzes. Nebenbei kann er für Trainingszwecke sowohl im Senioren- als auch im Jugendbereich genutzt werden.

Das erste „größere“ Projekt befindet sich aktuell in der Umsetzung und soll möglichst noch in diesem Jahr abgeschlossen werden – wenn die aktuelle Situation auf dem Beschaffungsmarkt es zulässt: die Umrüstung der kompletten Flutlichtanlage im Auto-Deters-Stadion auf modernste LED-Technik. Sowohl die Flutlichtmasten des Trainingsplatzes als auch die Masten des heutigen Ascheplatzes erhalten neue, moderne Leuchten. Bezuschusst durch die Stadt Rheine ist der Auftrag erteilt und eine Umrüstung ist für November vorgesehen. Doch Probleme auf dem Beschaffungsmarkt, insbesondere bei Steuerungsteilen, aber auch bei der LED-Technik an sich, könnten dazu führen, dass die Umrüstung erst Anfang 2022 erfolgt. Die Isolationsprüfung und auch die Standsicherheitsprüfung der vorhandenen Flutlichtmasten ist bereits erfolgt.

Zum Abschluss berichtete Ralf Schneider dann über den aktuellen Stand beim Projekt „Kunstrasenplatz 2022“. Hier tauchten in der Vergangenheit immer wieder Berichte in den Medien auf, so dass im Rahmen der Jahres-Hauptversammlung die Mitglieder endlich die Informationen aus erster Hand erhielten.

„Ja, unser Wunsch ist es, im Oktober 2022 hier einen modernen Kunstrasenplatz einweihen zu können.“, so begann Schneider seine Informationen zu diesem Thema. Gleichzeitig versicherte er aber auch den Mitgliedern, dass der Vorstand hierfür kein finanzielles Risiko eingehen werde. Vieles hängt davon ab, ob und in welcher Höhe die Stadt Rheine diesen Kunstrasenplatz bezuschusst, dessen Gesamt-Investitionssumme bei rund 750.000 € liegt.  In Gesprächen mit dem Bürgermeister der Stadt Rheine, Dr. Peter Lüttmann, und Vertretern des Rheine Stadtrats hat unser Vorstand immer wieder an die Zusagen erinnert, Fusionen unterstützen und fördern zu wollen. Diese Unterstützung wurde in den Gesprächen auch immer wieder zugesagt. Mitte November wird es über den Antrag, den wir der Stadt Rheine vorgelegt haben, im Rat zur Abstimmung kommen. Erst danach wird es unserem Vorstand möglich sein, einen detaillierten Finanzierungsplan zu erstellen.

Schneider verdeutliche auch gegenüber den Mitgliedern noch einmal die Vorteile und auch Notwendigkeiten dieses ganzjährig zu bespielenden Platzes. Es wird der Tag kommen, an dem die Sportanlage Emsaue an die Stadt Rheine zurückgegeben werden. Dann wird im Schotthock ein zusätzlicher Trainingsplatz mit Flutlicht, aber auch ein für Pflichtspiele zugelassenes Flutlicht-Spielfeld benötigt. Zudem steigert ein Kunstrasenplatz die Attraktivität der Sportanlage und somit des gesamten Vereins, wodurch neue Mitglieder – insbesondere auch im Jugendbereich - gewonnen werden.

Zum Schluss der ersten Jahres-Hauptversammlung wurde es dann noch einmal emotional, denn der Vorstand des neuen Fusionsvereins ernannten den langjährigen Vorsitzenden des Vorgängervereins Amisia Rheine, Herbert Exeler, zum Ehren-Präsidenten.

Bereits im alter von 13 Jahren trat Exeler dem Verein DJK Amisia Rheine bei. Bereits in seioner aktiven Zeit als Spieler wurde er im Alter von 22 Jahren als Kassierer in den Vorstand gewählt. Über den Posten des 2. Vorsitzenden folgte 1987 dann die Wahl zum Vorsitzenden. Dieses Amt bekleidete er bis zur Fusion am 01.04.202, also 33 Jahre. In der Summe war Herbert Exeler 53 Jahre lang ehrenamtlich im Vorstand, was in der heutigen Zeit gar nicht hoch genug gewürdigt werden kann. Unter „standing ovations“ und lang anhaltendem Applaus nahm Exeler sichtlich gerührt die Ernennung zum Ehren-Präsidenten durch seinen Nachfolger, Klaus Bönninghoff, entgegen.

Um 20.30 Uhr endete dann offiziell die Premieren-Mitgliederversammlung von Grün-Weiß Amisia Rheine. In gemütlicher Runde und bei dem einen oder anderen Glas Bier wurde der Abend dann in kleinerer Runde noch diskutiert.